MANASAROVAR
Eremiten am heiligen See
Eine Woche lebte ich in Stille am Ufer des Manasarovar-Tso, begleitet von einem Mönch, der in einer Einsiedlerhöhle hinter meinem Zelt nächtigte und seine Puja (Gebetszeremonien) machte.
Immer wieder kamen Tibeter zu uns, die auf dem 90 km Pfad, der Kora, um den See pilgerten. Meine kleine Buddhafigur, auf einem Felsbrocken vor meinem Zelt, war magischer Verehrungs- und Anziehungspunkt für die Pilger und Nomaden.
Dieser heiligste See für Buddhisten und Hindus (See des Bewusstseins, der Erleuchtung) liegt auf einer Höhe von 4.560 m, ca. 30 km südlich zu Füßen des heiligen Berges Kailash, dessen Eispyramide hier zum ersten Mal sichtbar wird. An dieser Stelle werfen die Pilger sich zu Boden und zeigen ihre Ehrerbietung (Fußfallstätte).
Auf einem Inselberg am Ufer des Sees hinter der Chiu Gompa (Vogelnest) gibt es viele kleine Höhlen, wo einst Eremiten wie "Padmasambhava" und "Milarepa" mit Blick auf den See meditierten. Der See liegt da wie ein riesiger Spiegel, der beständig die kleinste Regung des Himmels wiedergibt.
Auch um den See ranken sich Legenden - von einem Baum des Lebens, der in der Mitte des Sees wächst und das Wasser in ein Lebenselixier verwandelt, das die Pilger trinken.
Die Hindus, die den See als himmlische Gewässer verehren, nehmen ein rituelles Bad zur inneren Reinigung, für eine "göttliche Wiedergeburt".
Die heiligen Quellen von TIRTHAPURI
Diese heißen Thermalquellen liegen am Ufer des Sutley-Flusses und sind berühmt für ihre heilkräftige Wirkung.Yogis, von Indien kommend auf dem Weg zum Kailash, besuchen diesen wichtigen Kraftort, der berühmt ist durch Padmasambhava. Viele Pilger suchen am Flussufer nach Heilsteinen.